Gabi und Hagen Schröter

Kaufen kannst du mich nicht, aber mir begegnen.

 

Carola Eckert initiiert den Engelsweg. Dafür fallen uns sofort stilisierte Engel aus transparentem Chinapapier ein, die wir Jahre zuvor in einem Stralsunder Kunstgewerbegeschäft unter der Decke hatten baumeln sehen. Unsere Engel sollten draußen im Garten an den Ästen unserer Birke baumeln. Dafür mussten sie einerseits leicht und andererseits wetterfest sein. Schnell waren die Engel auf Pappkarton gemalt und in unterschiedlichen Größen ausgeschnitten.

Nach Internetrecherche fanden wir schließlich eine Quelle für den Kauf von Kunststoffgewebe und Zweikomponentenkleber. Der Erwerb der Utensilien und die Instruktion über die sachgerechte Verarbeitung gingen beim Anfang bis Mitte 70-jährigen Verkäufer in Wuppertal eigentlich schnell über die Bühne.

Aber aus dem Kauf wurde dann eine anderthalbstündige Aktion.

Der Grund: Wir plauderten ellenlang mit dem Verkäufer über „seine Mädchen“. Das waren seine ehemaligen Mitschülerinnen aus Unter- und Oberburg, mit denen er vor langen Jahren in Wermelskirchen zu Handelsschule gegangen war. Sie waren uns auch sämtlich bekannt. Nach dem Austausch etlicher lustiger Anekdoten ging es zurück nach Burg. Mit dem glasfaserverstärkten Kunststoff ummantelten wir zügig unsere Pappvorlagen. Nach gut 30 Minuten waren unsere Engel fest und am Folgetag ausgehärtet. Nun folgte die Bemalung mit weißer Farbe für das Gewand. Verzierungen erfolgten mit Goldfarbe.

An Angelschnur haben wir unsere Engel in die Birke in unserem Garten gehängt. Im hellen Licht eines LED-Strahlers tanzen nun alljährlich unsere Engel bei leichtem Windstoß durch die Lüfte.